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1. Heimatkunde des Fürstentums Schaumburg-Lippe - S. 268

1912 - Stadthagen : Heine
— 268 — lagerung von Kassel in solcher Ordnung ans, daß er auf dem Rück- znge vor den weit stärkeren Besatzungstruppen der Festung weder Mannschaften noch Geschütze verlor. Am 16. Juli 1761 brachte er den Franzosen in der Nähe von Hamm (Denkmal in Vellinghausen) noch eine empfindliche Niederlage bei, dann kehrte er vom Kriegsschauplatze nach Bückeburg zurück. Er begann in diesem Jahre die Anlage der Insel Wilhelmstein im Steinhnder Meere und ging im Frühsommer 1762 mit einem englischen Hilfsheere von 7000 Mann nach Portugal (S. 50.) Von dort kehrte er nach erfolgreicher Tätigkeit im November 1763 nach Bückeburg zurück. Seiue eigene Truppe ver- blieb bis zum Friedensschlüsse bei den Verbündeten. Sie hat sich in allen Schlachten und Gefechten des langen Krieges ruhmvoll ausgezeichnet. So wurde insbesondere die Artillerie wegen ihrer unheimlichen Treffsicherheit, das Karabinierkorps wegen seiner Schnelligkeit und Tapferkeit berühmt und gefürchtet. Die Kam- biniers wurden von den Franzosen „die eisernen Männer" oder „die Teufel von Bückeburg" genannt (s. Sagen). Schon ihr Anblick soll ihnen gewaltigen Schrecken eingeflößt haben.

2. Heimatkunde des Fürstentums Schaumburg-Lippe - S. 72

1912 - Stadthagen : Heine
— 72 — Ziegelpresse, Nach gehöriger Befeuchtung gelangt er in einen Trichter oberhalb der Presse, Hier wird der Einwurf durch Walzen zu einer breiigen Masse zer- kleinert. Diese Masse wird durch einen Zylinder aus den Abschneidetisch gepreßt und mit Formen in Ziegeln zerschnitten. Die rohen Ziegel bringt man auf Karren nach dem Trockenschuppen, wo sie auf Gestellen zum Trocknen hochkantig ausgestellt werden. Die trockenen Steine kommen in einen Ringofen zum Bren- nen. Die Größe der Ringöfen ist sehr verschieden. Sie haben 14—20 und mehr Kammern, die zusammen einen Ring bilden und gegenseitig abgeschlossen werden können. Die Steine werden in den Kammern mit geringein Abstand hochkantig aufgeschichtet. Das Feuer wird (bei größeren Ringöfen) nur an einer Stelle unterhalten und durchströmt allmählich das ganze Innere des Ofens. Nach und nach werden die Steine in den ersten Kammern weißglühend. Daran erkennt man, daß sie gut gebrannt sind. Nun leitet man das Bollfeuer in die anschlie- ßenden, schon besetzten Kammern. Nach einigen Tagen haben sich jene fertigen Steine etwas abgekühlt. Sie werden nun herausgeholt und auf dem Lagerplatze aufgestapelt. Die leeren Kammern werden wieder besetzt. Dieser Vorgang wiederholt sich. Fuhrleute fahren die fertigen Waren ab. — Wieviel Backsteine lädt gewöhnlich ein zweispänniges Fuhrwerk? Was kosten durchschnittlich 1000 Backsteine auf dem Lagerplatze? Am Nordabhauge des Bückeberges bis weit in die Ebene hinein bemerken wir zahlreiche hohe Erdhaufen, die wie große Maulwurfshügel erscheinen. Sie machen uns auf die wichtigste Industrie unserer Gegend aufmerksam, auf die Gewinnung der Steinkohlen (S. 21 u. f.). Mit den Steinkohlen sind aus dem Juuern der Erde große Schuttmasseu („Berge") heraufgebracht, die allmählich zu jenen Hügeln („Halden") aufgetürmt wurden. Der hiesige Steinkohlenbergbau gehört zu deu ältesteu Deutsch- lauds. Nach sichereu Nachrichten hat ein geordneter Betrieb seit 1520 bestanden. — Nach der Chronik des Cyriacns Spangenberg, welcher am Ende des 16. Jahrhunderts in Stadthagen lebte, ist der hiesige Bergbau bereits seit Ende des 14. Jahrhunderts betrie- beu*). — In der alten Grafschaft Schaumburg war die Gewinnung *) Die Chronik Spangenbergs (Stadthagen 1614) berichtet: „Anno Domini 1386, 27. Oktober, sein drey Menner, alß Johann Meyer, Clawes Falthnr und Henrich Möller, in der Grafschaft wohnhaftig, des Abends späte, auch zimblich und wohl bezecht, auß Obernkirchen ge- gangen, sich verirret und auch verlohreu, also daß Niemaudt gewußt noch erfahren mögen, wo diese Menner mögen hinkommen sein. Man hat sie allenthalben in Holtz, Feld und an den Wasserzuflüsseu gesucht, auch sousten an mannichem Orte in und außer der Grafschaft Nachforschung gethan. Aber davon Nichts vernehmen können. . . . Im vierten Jahre darnach Anno Christi 1390 hat man daselbst zu Obernkircheu im Steinkohlbergwerk eine alte Grubeu anfreumen, In welcher man dreh todte Körper mit Erde befallen gefunden uudt an denselben so viel erkundt und wahr- zeichen gesehen undt vermerkt, daß es die vor vier Jahren verlohrenen Menner sein müßten. Diesen Bericht habe ich Anno Christi 1580 auß einem alten Memorieubuch abgeschrieben." Dar- nach wäre der Bergbau bei Obernkirchen mehr als 200 Jahre alt. Wenn das Memorieubuch, auf welches der Chronist sich beruft, zwar nicht als eine urkundliche Quelle genommen werden kann, so kann die Geschichte doch unmöglich erfüllen sein. Die derzeitigen Kirchenbücher, aus welchen man vielleicht eine Bestätignng erhalten hätte, sind leider bei späteren Bränden der Stadt umgekommen. („Über den Steinkohleirbergban im norddeutschen Wealden" von Berginspektor Richert. Berg- und Hüttenmännische Wochenschrift, Sonderabdruck aus Nr. 69 1895.)

3. Heimatkunde des Fürstentums Schaumburg-Lippe - S. 266

1912 - Stadthagen : Heine
— 266 — nach welcher am 1. August der Augriff der Frauzosen erfolgen sollte. Lohrmauu erreichte niit den wieder wohl oerpackten Schuhen noch in derselben Nacht Herford; die gewonnene Kunde aber veranlaßte die Verbündeten, sich auf den zu erwartenden Angriff mit größter Sorgfalt einzurichten. So ließ Graf Wilhelm bei dem Dorfe Todtenhausen Schanzen aufwerfen, von denen er mit feiner Artillerie das ganze Gebiet bis Minden unter Feuer 'nehmen konnte. Zwei Wochen hindurch wartete man nun mit aller Ruhe auf deu Angriff der Feinde, die auf dem linken Weserufer zwischen der Bastau und dem Wiehengebirge Stellung genommen hatten. Am Morgen des 1. August rückten die Franzosen wirklich oor. Wegen des ungünstigen Geländes auf der linken Weserseite, wo Contades sich sestgesetzt hatte, vollzog sich ihre Aufstellung nur laug- sam. Broglio lwar bereits in der Nacht aufgebrochen und von der rechten Weserseite her durch Minden marschiert. Sein Heer zählte 14000 Mann und 44 Geschütze. Er war nicht wenig erstaunt, die Verbündeten, die übrigens schon seit Mitternacht unter den Waffen standen, iu fester Stellung vor sich zu finden. Sofort eröffnete er auf das vorgeschobene Korps des hannoverschen Generals von Wangenheim, das aus 13109 Mann, 3267 Pferden und 58 Ge- schützeu bestand, ein lebhaftes Kanonenfeuer. Graf Wilhelm, der die gesamte Artillerie befehligte, erwiderte jedoch das feiudliche Feuer so wirkungsvoll, daß Broglios Batterien fchon nach drei Stunden zum Schweigen gebracht waren. Nun machte die feiudliche Reiterei wiederholt äußerst tapfere Angriffe, wurde aber jedesmal zurückge- worfeu. Auch die franzöfifche Infanterie mußte vor dem unaufhör- lichen und vernichtenden deutschen Artilleriefeuer uuter schweren Verlusten zurückweichen. Deuuoch war der Rückzug der Franzosen nicht fluchtartig, weil man auf deutscher Seite mit eiuem wirksamen Vorstoß zur Verfolgung nicht rechtzeitig eingesetzt hatte. Dieses Verseheu wird hauptsächlich dem Umstände zugeschrieben, daß Lord Germain, später Lord Sackville genannt, der Führer der englischen Reiterei, die ihm erteilten Anweisungen des Herzogs von Braun- schweig einfach nicht ausführte. Immerhin hatten die Verbündeten den Sieg errungen. Der Verlust betrug auf unserer Seite 2500 Mann, auf Seite der Franzofen 7000 Mann, viele Geschütze, Fahnen und Standarten. Die Feinde räumten Minden und zogen weiter nach Süden. An demselben Tage war auch der Herzog von Brissac

4. Heimatkunde des Fürstentums Schaumburg-Lippe - S. 18

1912 - Stadthagen : Heine
18 — stehende Lebewesen enthalten, die jüngsten dagegen vollkommenere und höher entwickelte Formen. Finden wir nun z. B. in einem Gestein eine Anzahl ver- steinerter Tiere oder Pflanzen, welche bereits an anderen Orten ge- funden wurden, so sagen wir, die Schichten der beiden Gegenden sind gleichalterig, weil sie dieselben Tierarten oder deren nächste Verwandte enthalten. Die Versteinerungen (auch Fossilien oder Petresakten ge- nannt) können mehr oder weniger gut erhalten sein. Am besten eigneten sich zur Erhaltung solche Tiere, welche eine feste Kalk- schale besaßen. Es sind dies besonders die Muscheln und Schnecken des Meeres. Gesteittsgrnppen. Im allgemeinen ist die Ablagerung der Gesteine eiue stetige, ununterbrochen vor sich gehende. Dennoch kann man in großen Zeiträumen abgesetzte Schichtenfolgen zu größereu Gruppen (sogen. Formationssystemen) zusammenfassen, deren Lebe- Welt ein für diese Zeit charakteristisches Gepräge aufweist. Man fpricht daher, ähnlich wie in der Geschichte, tum der Urzeit, dem Altertum, dem Mittelalter und der Neuzeit der Erde. Innerhalb dieser großen Gruppeu unterscheidet man wieder kleinere Ab- teilungen, deren jede eine Anzahl, nur sie kennzeichnende Ver- steinernngen enthält. Man nennt solche Versteinerungen Leitsossi- lien; sie leiten zur Wiedererkennung gleichalteriger Schichten in oft recht weil voneinander entfernten Gegenden an. Aus der gewaltigen Mächtigkeit (Dicke) der bislang im Meere abgesetzten Schichten dürfen wir schließen, daß viele Jahrmillionen zu ihrer Entstehung nötig waren. In unserem Gebiete finden sich keine aus dem feurigflüssigen Schmelzfluß erstarrte Gesteine. Granitblöcke, welche hier und da in der Ebene umherliegen und gemeinhin Findlinge genannt werden, sind in ziemlich junger Zeit durch Gletscher hierher getragen; vgl. Diluvium*). Von den Schichtgesteinen sind bei uns nur solche vertreten, die aus dem Mittelalter und der Neuzeit der Erde stammen. Die ältesten Schichten, welche wir in Schaumburg-Lippe kennen, gehören dem Mittelalter der Erde an: Trias, Jura, Kreide. *) Diluvium uitö Ailuviuin - älteres und jüngstes Schwemmland (lat. diluere - zer- spülen, alliiere - anspülen).
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